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Hallau (Switzerland)

Die Weinbaugemeinde Hallau präsentiert sich in sonniger Hanglage als schmuckes und vitales Vielfingerdorf mit kleinstädtischer Prägung und zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Betrachtet man die um 1497 entstandene Schweizer Karte des Zürcher Arztes und Astrologen Konrad Türst, so finden wir neben Nükilch und Merishusen natürlich auch Halouv eingezeichnet.

Knapp zwanzig Jahre später wird der Klettgau 1513 auf der Landkarte von Martin Waldseemüller allein durch Hallow repräsentiert. Das mag ein Versehen des Karthographen sein, deutet aber doch die starke Stellung an, welche Hallau seit jeher eingenommen hat, nicht zuletzt dank seiner Lage an der alten Süd-Nord-Verbindung von Aare und Rhein zu Donau und Neckar sowie seiner ausgedehnten Weinberge an sonniger Lage. Beides bildet die Grundlage für den Wohlstand der Gemeinde.

Mit stattlichen hüseren wol erbuwen

Unter-Hallow ist ein grosser, stattlicher und sonders verrüembter fleck, mit stattlichen hüseren wol erbuwen, ouch gegen dem gebirg mit einem graben und tor verwaret, lit an einem lustigen, sonnenrichen und fruchtbaren gelend, mag derhalben wol ‘helle ow’ genamset werden, gebirt vil und guoten win und ist ein wolhabender fleck, so sine eigne inkommen hat, insbesonders ein nutzliche müli zuo Munderkingen [Wunderklingen] ennet dem berg an der Wuotach, hat ouch sine guoten politischen und statlichen ordnungen, wie ouch vilerlei handwerkslüt nebend der bursamme», beschreibt um 1600 der Schaffhauser Chronist Johann Jakob Rüeger n der Ortsgeschichte von Hallau nehmen die Verfasser das Jahr 1064 als Jahr der Ersterwähnung Hallaus an, weil damals König Heinrich IV. in Strassburg die Schenkungen des Habsburger Grafen Rudolf an das Kloster Ottmarsheim im Elsass bestätigt und mit eigenen Gütern unter anderem in pago Chletgowe Haluo [im Klettgau Hallau] ergänzt. Allerdings haben wir davon nur wegen einer Abschrift aus dem 17. Jahrhundert Kenntnis. Deshalb wird als Ersterwähnung meist die Urkunde von Papst Urban II. vom 8. Oktober 1095 für das Kloster Allerheiligen angenommen, wo es auf lateinisch heisst «in villis Hallaugia superiori et inferiori». Dadurch wird einerseits deutlich, dass Hallau und Oberhallau politisch bis 1526 und kirchlich bis 1713 eine einzige Gemeinde gewesen sind und anderseits, dass Hallau während der längsten Zeit seiner Geschichte Unterhallau geheissen hat. Erst 1933 findet die Umbenennung in Hallau statt. Der Name selbst rührt vermutlich vom örtlichen Halbach her und ist verschieden gedeutet worden. Ein Zusammenhang mit «halb», also halber, zeitweise nur sehr wenig Wasser führender Bach, wird in der Praxis nicht bestätigt. Zudem ist die Deutung «helles» Wasser weniger wahrscheinlich als «heilsames» Wasser. Völlige Klarheit wird man wohl nie erlangen.

Rüeger beschreibt einen prosperierenden Marktflecken, mit stattlichen Häusern, einem Tor sowie einem Graben. Nicht zuletzt bezeugt er, dass es den Hallauern gelungen ist, die wichtigsten Rechte wie Markt-, Gewerbe- und Pannerrecht [Truppen unter dem eigenen Banner aufzubieten] von der kirchlichen in die Schaffhauser Untertanenzeit hinüberzuretten. Fast ist man versucht, von einem Landstädtchen zu reden, doch das hierfür erforderliche Stadtrecht ist Hallau nie verliehen worden.

Weinbau prägt die Gemeinde

Der Reichtum Hallaus rührt primär vom Weinbau her, der für den Stadtstaat Schaffhausen neben dem Salzhandel von entscheidender Bedeutung ist. Der Klettgauer Wein wird einerseits direkt in die süddeutsche Nachbarschaft exportiert und andererseits zu sammen mit dem Schaffhauser Wein unter der Bezeichnung Seewein als Gegenfracht zu Salz und Getreide rheinaufwärts in die Bodenseeregion nach Lindau und darüber hinaus bis München und ins Salzkammergut transportiert. Im Jahr 1820 besitzt Hallau eine Rebfläche von knapp 165 Hektaren (458 Jucharten 2 1⁄4 Vier- linge), vorher wird es noch etwas mehr gewesen sein.

Die Reben prägen die Klettgauer und insbesondere die Hallauer Landschaft und zeitigen auch sonst ihre Auswirkungen auf das Siedlungsbild, da die bauliche Entwicklung auf den Rebbestand Rücksicht nehmen muss. Mitten im Rebberg thront von überall gut sichtbar die Bergkirche St. Moritz, die vor der Reformation ein beliebter Wallfahrtsort ist. Hallau hat sich schon ab dem 16. Jahrhundert als Vielfingerdorf entwickelt: Die Hauptstrasse als definierender zentraler Siedlungsraum mit meist zu Baugruppen zusammengeschlossenen und traufständig orientierten Häusern verbreitet sich in mehrere Bebauungsarme, sowohl in die Ebene hinaus als auch (mit baulicher Zurückhaltung) den Hang hinauf. Diese Verzweigungen verbinden Hallau mit den umliegenden Gemeinden Oberhallau, Neunkirch, Wilchingen, dem Weiler Wunderklingen sowie Rebhang und Bergkirche im Nordosten.

Gerade die Tatsache, dass es gemäss Rüeger «ouch vilerlei hands- werkslüt hat, unterscheidet Hallau von allen anderen Landgemeinden und findet ebenfalls ihren baulichen Niederschlag: Der kleinstädtische Charakter, den die Gemeinde durch die dichte Bebauung mit Weinbauernhäusern mit ihren repräsentativen Fassaden erhält, wird durch die zahlreichen Werkstätten und Läden verstärkt. Diese zeugen nicht nur vom gewerblichen Fleiss der Dorfbewohner, sondern auch – es muss erneut betont werden – von den besonderen Rechten, für deren Erhalt die Hallauer zu kämpfen bereit sind.

Hallauer kämpfen für Ihre Rechte

Im 17. Jahrhundert schafft Schaffhausen das Marktrecht ab, aber Hallau behält doch noch gewisse wirtschaftliche Rechte. Die Strategie besteht offensichtlich nicht darin, Hallau um jeden Preis zu schwächen und Neunkirch entsprechend aufzubauen. Vielmehr soll eine gewisse Balance zwischen dem politisch-verwaltungsmässigen Zentrum Neunkirch, dem Sitz der Ober- und späteren Landvogtei, sowie dem wirtschaftlichen Zentrum Hallau gewahrt bleiben – nicht aus einem Gerechtigkeitsempfinden heraus, sondern um einen noch stärkeren ländlichen Widerpart zu verhindern.

Die Klettgauer mit Hallau an der Spitze fordern im Mittelalter zwar noch nicht Freiheit und Unabhängigkeit, doch wenigstens die Wiedereinführung und das Respektieren der althergebrachten Rechte, denn das Sprichwort «Unter dem Krummstab ist gut leben» hat auch im Klettgau seine Gültigkeit. Die verschiedenen Klöster und der Bischof von Konstanz belassen ihren Untertanen einen deutlich grösseren Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum als die Stadt Schaffhausen. In Bezug auf Hallau muss die Stadt allerdings mehr Kompromisse eingehen, als ihr lieb ist. Die wirtschaftliche Stärke Hallaus geht während Jahrhunderten einher mit einer mentalen Stärke, die von der in Frage gestellten Obrigkeit als aufmüpfig empfunden wird. An der Spitze der Freiheitsbewegungen des Klettgaus stehen stets die Hallauer, nach Möglichkeit aber im Verbund mit anderen Gemeinden.

Klettgauer sind in der Überzahl

Im Jahr 1771 zählt Schaffhausen 6969 Einwohner, im geographisch zusammenhängenden Klettgau und Schleitheimertal hingegen leben nicht weniger als 7833 Personen, davon allein 1729 in Hallau als der bevölkerungsstärksten Gemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als die Rufe nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit unüberhörbar werden, hat sich das Verhältnis noch stärker zu Gunsten des Klettgaus verschoben (8143 gegenüber 6200 Einwohner). Da ein Mangel an politisch geschulten Persönlichkeiten besteht, willigen zunächst auch die Klettgauer in eine freiwillige Untervertretung im Kantonsrat ein. Als dieser aber 1820 ein unliebsames neues Steuergesetz einführt, werden die Rufe nach einer repräsentativen Vertretung immer lauter. Doch erst 1831 wird dies, nach einer neuerlichen Protestbewegung, realisiert.

Zur baulichen Entwicklung

Die sichtbare Bausubstanz Hallaus ist bis heute am stärksten durch die Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert geprägt, auch wenn viele Häuser einen älteren Kern haben. Dies erklärt sich dadurch, dass Hallau sich auch in dieser Zeit massgeblich wei- terentwickelt. Die Bedeutung von Ackerbau und Vierzucht in der Klettgauebene nimmt zu, mit den entsprechenden baulichen Veränderungen an den Bauernhäusern. Hallau wächst aber auch parallel zur Hauptstrasse an der neu angelegten Leebenstrasse. Das Gebiet ist – mit Ausnahme einzelner Altbauarme – durch Gärten und Wiesland vom alten Dorf getrennt. Nach dem Bau des Bahnhofs Wilchingen-Hallau 1863 kommt eine starke Entwicklung der Bahnhofstrasse in Richtung Unterneuhaus hinzu. Mit der 1918 erstellten, heute stillgelegten Konservenfabrik schliesslich entsteht an der Konservenstrasse, einer weiteren Parallelstrasse zur Hauptstrasse, eine Gewerbezone.

Sowohl diese Ortserweiterung als auch die Bauentwicklungen im Ortsteil Oberwiesen und westlich der Bahnhofstrasse zeugen vom Übergang einer von Bauernhäusern bestimmten zu einer durch Arbeiterwohnungen und Einfamilienhäuser geprägten Bebauung.

  • Bergkirche St. Moritz
  • Reformierte Dorfkirche St. Moritz
  • Haus zum Metzgerrain
  • Häuserzeile an der Schulgasse
  • Konservenfabrik
  • Haus Lindenau
  • Fronhof
  • Bahnhof Wilchingen-Hallau
  • Brauerei
  • Handwerker- und Kleinbauernhäuser
  • Vielzweckbauernhaus
  • Gemeindehaus
  • Haus Domaine Jacob
  • Häuserzeile mit Haus zum Erker
  • Häuser zum Falken und am Platz
  • Mantelmauer
  • Häuserzeile am Gotischen Portal
  • Häuserzeile an der Hammermauer
  • Häuserzeile mit Fassadenbrunnen
  • Neumühle
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